Die Vielfalt der sogenannten Power-Ups der Kategorie „Pilz“ reicht von Super-Pilz, 1-Up-Pilz, Mini- und Maxipilz, Goldpilz, Giftpilz und Federpilz bis hin zu neuartigen Designer-Pilzen wie Eichelnuss-Pilz, Propeller-Pilz, Bienen-Pilz und es sollen noch viele weitere folgen.
Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Erscheinung, sondern auch in ihrer Wirkung. Zu jedem beliebigen Anlass soll es einen passenden Pilz geben. So zumindest sehe das Ziel der Designer aus. Doch wie sieht die geistige Verfassung eines Regelkonsumenten der Powerups aus. Lässt einen das Wechseln von Mini-Form in die Propeller-Form und von dieser wieder zurück in die Normalform wirklich ohne jegliche Spuren des Unwohlseins oder anderen Nachwirkungen zurück? Wir haben hinter die Röhrenfassade geblickt und eine der großen Persönlichkeiten des Mushroom-Kingdoms unter die Lupe genommen.
Als bewusstseinserweiternde Erfahrung wird der Konsum der Powerups gerechtfertigt, doch wie weit kann ein Mario gehen, bis er der Abhängigkeit verfällt. Die Folgen gelten als verheerend und sollen von Persönlichkeitsstörung bis zur schwerwiegenden Depression reichen. Doch unser Vorzeigeklempner zeigt sich nach außen stets ohne jegliche Makel. Was steckt dahinter?
Mario Mario aka Super Mario bekannt aus Spielen wie Donkey Kong oder Yoshi’s Island ist von Beruf Klempner und zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Videospielcharakteren aller Zeiten. Herausstechende äußerliche Merkmale sind sein Rot-Blaues Klempneroutfit, weiße Handschuhe sowie sein Pornobalken. Zu seinen besonderen Fähigkeiten zählt er das Laufen und das Springen. Seine italienische Abstammung wird durch Phrasen wie „Mamma Mia!“ und seiner Körpergröße von 1,39m bestätigt.
Zudem ist er bekannt für seinen Ausruf „It’s a me, Mario!“. Was steckt hinter dieser Aussage? Eine innere Zerrissenheit wird in der Unsicherheit, seines eigenen Namens betreffend, deutlich. Wer bin ich? Spuren einer Persönlichkeitsstörung. Ist er sich seiner selbst noch bewusst oder ist Mario nur noch das, was die Leute in ihm sehen wollen.
Mario muss die Scheinfassade des bescheidenen von Heldenmut übergossenem Superhelden aufrecht erhalten und er macht seinen Job gut. Mario führt seine größten Kämpfe mit sich selbst, lässt uns davon jedoch nichts wissen. Verantwortlich für das Ableben zahlloser Gumbas und Koopas, nur um unserer, der menschlichen Zerstörungswut, nachzukommen. Mario ist selbstlos und womöglich ist es der Pilzkonsum, der ihm beim Verarbeiten all seiner Erlebnisse und beim Überwinden all seiner Hürden, hilft. Ohne seine „Power-Ups“ würde Mario wahrscheinlich auf kümmerliche Weise in der Bedeutungslosigkeit der Videospielhelden verkommen. Die Abhängigkeit wird sichtbarer.
Die Schöne und das Biest
Es ist schwierig Marios Persönlichkeit auf den Punkt zu bringen, da er sich nach außen hin stets als hilfsbereiten, zuvorkommenden und bescheidenen Klempner gibt. Selbst Marios vermeintliche Freundin Peach kann uns wenig über ihn erzählen. Sie verbringt verblüffend viel Zeit mit Klempnerkonkurrent Bowser. Ein Zeichen? Außenstehenden wird suggeriert Bowser sei ein Prinzessinenentführendes Scheusal. Doch vielleicht besteht tatsächlich eine wahrhaftig reine Verbundenheit zwischen Bowser und Peach. Kann Mario nicht loslassen? Verlust- bzw. Rückweisungsängste könnten mitunter einen verstärkten Pilzkonsum erklären. Ein Zustand der Unbetroffenheit muss aufrecht erhalten werden. Man soll ihm keine Ängste und Schwächen abnehmen. Mario ist der mutige Held.