Der Name des Windes – Das Scheitern eines Lesetagebuchs

Fkin fast 900 Seiten. Das packe ich niemals im Leben, dachte ich. Nach sämtlichen Empfehlungen und positiven Kritiken musste ich doch mal wieder den Griff zu einem Buch wagen. Aber wie könnte ich mich nur dazu motivieren es zu lesen. Ein Lesetagebuch das ist es. Dadurch investiere ich zusätzliche Zeit mit der Geschichte und dem Universum des Buches. So sollte sich der Griff zum Buch auch einfacher gestalten. Ha.

Das Projekt Lesetagebuch ist kläglich gescheitert. Die Faulheit oder auch Trägheit hat Überhand genommen. Aber auch das Buch selbst ist schuld. Wieso Lesetagebuch schreiben wenn man auch einfach weiterlesen kann. War aber auch ’ne blöde Idee. Bei meiner durchschnittlichen Lesegeschwindigkeit hatte ich frühestens am Ende des Jahres damit gerechnet, das Buch abzuschließen. Aber Spannung und Wissbegierde haben nach mir gezehrt. Das Buch hat nach mir gezehrt. Wow klingt das schäbig.

Das Buch endet für mich zwar mit gefühlt allen Fragen, die es erst aufgebracht hat, unbeantwortet, aber es gibt ja noch weiteren Lesestoff. Es war einfach plötzlich zu Ende. Und die obligatorische Leere nach Beenden eines Spiels, einer Serie oder eben eines Buches, hat mich wieder ergriffen. Ich hatte in meiner Naivität, allerdings wirklich erwartet noch ein paar Antworten zu erhalten. Beispielsweise zu dieser Akatsuki ähnlichen Untergrundterrororganisation, den Chandrian. Wie endet die Romanze mit der selbstzerstörerischen Superbraut? Was steckt hinter der fetten Tür in der Uni-Bibliothek? Und viel wichtiger als alles andere: Ist Bast, dieser Bargehilfe von Kvothe, ein Dämon oder ’ne fkin Fee oder was für eine Art von Gestaltenwandler stellt der dar? Ich hab’s nicht gerafft, sorry.

Gutes Buch jedenfalls.

 

 

Hier noch ein paar Tagebuchreste:

Die wehmütige Erzählung Kvothes Kindheit, vom Leben mit und dem Dahinscheiden seiner Schaustellerfamilie bis hin zu seinem Oliver Twist-esken Bettlerdasein in der Stadt Tarbean, gelangt an den Punkt des Aufeinandertreffens von Bettlerkvothe und Geschichtenerzähler „Sparky“. Ja, er heißt nicht so, aber sein richtiger Name fällt mir gerade nicht ein. Ähnlich auf jeden Fall. Jedenfalls kommt es dazu, dass Märchenonkel Sparky, auf Verlangen von Kvothe hin, die Geschichte von „Lanre“ erzählt…

„Es war einmal vor vielen, vielen Jahren in Myr Tariniel…“ Ein Dude liebte ein Girl. Dieser Dude war sehr anmutig und stark. Und hielt das Königreich zusammen. Dann starb er? Kehrte durch die Liebe seines Girls zurück? Dann starb sein Girl. Und der Dude wechselte aus Hass und Verzweiflung zur dunklen Seite der Macht. Der Dude ist nun Anführer der Chandrian. So habe ich es zumindest in Erinnerung.

Jedenfalls kommt letzten Endes dazu, dass Märchenonkel festgenommen wird. Kvothe derweil eine nachvollziehbare Wissbegierde bezüglich der Chandrian entwickelt hat und sich zu dem zurückbesinnt was Abenthy aka Onkel Ben – nicht zu verwechseln mit Märchenonkel Sparky – ihm einst sagte. Er nimmt die Reise zur Universität in Angriff und begibt sich ins feuchtfröhliche Studentenleben. Dort hat er natürlich erstmal mit dem alltäglichen Unistress zu tun. Semestergebühren zusammenkratzen, die Meister von sich überzeugen, ausgepeitscht werden,  den Ruf eines Blutlosen erlangen und generell seinen Ruf ausbauen und sein eigentliches Ziel, die große Bibliothek, aus den Augen verlieren, indem er sie fast in Brand setzt und dort Hausverbot erhält. Um seine Gebühren zu bezahlen nimmt er einen deftigen Kredit bei einer suspekten Händlerin auf. Von dem er sich auch den Kauf einer Laute genehmigt.

 

 

Beitragsbild-Fanart by Phil McDarby

 

 

 

 

 

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