Father Gascoigne aus Bloodborne

Yharnam, der gotisch angehauchte Schauplatz Bloodbornes, ist ein finsterer Ort, welcher noch finsterer-e-r-e-r-e Kreaturen hervorbringt. Die Stadt und ihre Bewohner sind einer Seuche zu Opfer gefallen, welche den Befallenen jegliche Menschlichkeit entzieht und sie stattdessen in blutrünstige Monster transformiert. Als Jäger solcher Monster zieht man durch die Straßen und Gassen Yharnams, um der Stadt mit der Bereinigung von Infizierten etwas abzuhelfen.

Yharnam (1)

Einst war Yharnam ein Ort des technologischen Aufschwungs. Fortschrittlichkeit hatte höchste Priorität. Die heilenden Kirchen standen im Begriff der Menschheit zur nächsten großen Evolutionsstufe heraufzuhelfen. Mittels gewisser blutbezogener Praktiken sollten sämtliche Krankheiten heilbar gemacht, und dem Menschen an sich, das Upgrade zu einer höheren Existenz ermöglicht werden. Diese Praktiken jedoch, schlugen fehl, und die Stadt bekennende Seuche entstand. Pater Gascoigne, oder auch „Father G“, war Mitglied der heilenden Kirchen. Nun ist er aber nur noch einer von vielen Bewohnern Yharnams, welche der Seuche verfallen sind.

father ggg

Als Jäger betritt man einen Friedhof im Zentrum Yharnams. In einiger Ferne erblickt man einen älteren blutverschmierten Herrn im Kirchengewand, auf einen bereits toten Körper wiederholend einhackend. Er bemerkt unsere Anwesenheit und seine Sensoren schlagen Alarm. Frisches Blut ist erwittert, die vor ihm erlegte Leiche uninteressant, er wendet sich uns tollwütigen Blickes zu. Er scheint schon lange nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein und wir müssen ihn nun von seinem Fluch befreien. Der erste Bosskampf beginnt. Zeit für einen Swagcheck.

 

fatherggggg.jpg

Pros:

  • respekteinflößende Erscheinung
  • Hut. Denn Hut ist gut.
  • Kuschel- und Schmusebonus durch potentiell verfügbares flauschiges Fell (Werwolfstransformation)
  • solidaritärer Verzicht auf Augenlicht durch Mullbinden

Cons:

  • zerfranste, abgetragene, schmutzig stinkende Kleidung
  • ziemlich gängiges einheitliches Kirchengewand
  • intensiver Körpergeruch (Gestank) vor allem in Bestienform
  • hat die Kontrolle über sein Leben verloren
  • neigt des Öfteren zu starken Fressanfällen zu Leiden seiner Mitmenschen
  • sichtbare Essensreste im Gesicht sowie Kleidung
  • Hutlos innerhalb Transformation
  • fragwürdiger Verzicht auf Augenlicht durch Mullbinden

Wie immer, bin ich natürlich für jegliche weitere Pro und/oder Con Vorschläge offen.

fathergggg

Zu Gascoignes Hintergrundgeschichte ist nicht vieles bekannt. Gräbt man jedoch tiefer und achtet auf die vielen subtilen Hinweise, verstreut in der Welt von Bloodborne, erfährt man, dass er vor seiner Infektion ein liebenswerter Familienvater mit gutmütigen Intentionen war, aber halt stopp. Kein Mitleids- oder Verständnis Geheuchel. Fakt ist, in seinem Konsumwahn verlor er jegliche Erinnerungen an seine Liebsten, brachte kaltblütig seine Frau um und ist gewissermaßen auch für die bedauerlichen Tode seiner Töchter verantwortlich, welche kümmerlich bis an ihr Ende auf die Heimkehr ihres Vaters warteten und sich vor den vielen Gefahren Yharnams verstecken mussten. In ihm steckt nichts mehr von der Person, die er einst war. Der Begriff Swag mag zwar für eine gewisse „I don’t give a damn“-Attitüde fungieren, doch Father G hat dies völlig zu weit getrieben. Er hat sich verloren. Verloren im Konsum, in einem derartigen Konsum, dass er sich veränderte. Veränderte zu einer blutrünstigen Bestie, welche die Kontrolle über seine nur noch ärmliche fleischliche Hülle übernommen hat, und allen um sich herum, aber vor allem sich selbst nur schadet. Außerdem stinkt Gascoigne. Sämtliche menschliche Bedürfnisse wie z.B. Hygiene und Körperpflege sind ihm fremd geworden. Schon Modezar Karl Lagerfeld sagte: „Wer eine blutdurchtränkte Hose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Von weitem macht Gascoigne trotz allem einen ziemlichen Badass-Eindruck, was ihm immerhin noch zu 2 von 10 Punkten verhilft.

Jetzt stehen nur noch wir zwischen ihm und seinem Blutdurst. Kein Erbarmen, die Bestie wird frei von schlechtem Gewissen niedergestreckt. Ist das erste Hindernis erst einmal absolviert, erste Bossbezwinger-Glücksgefühle ausgeschüttet, kann der Erlösungs-Feldzug durch Yharnam endlich fortgesetzt werden. Father G war erst der Anfang.

 

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