Faszination Krähe. Unheimlich und mysteriös, aber auch ästhetisch und smart. Krähen zeichnen sich nicht nur durch ihr prächtiges Gefieder und ihrer stolzen Haltung aus, sondern auch durch ihre hohe Intelligenz. Die Krähe besitzt eine starke Beobachtungsgabe, welches ihr die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ermöglicht. Somit wurde die Wahl der Krähe – als sinnbildliches Abbild gewisser Eigenschaften – wahrscheinlich nicht aus Willkür getroffen. Die Krähe ist Eileen.
Die Krähe folgt einer selbstauferlegten Prophezeiung, sieht sich in der Position Yharnam von all seinem Unheil zu säubern. Von all den verdorbenen missraten gewordenen Jägern, welche die Stadt einst mit ähnlichen Vorhaben betraten, nun aber teil der Seuche geworden sind. Eileen ist eine Assassine, keiner sonst macht diesen Job. Sie räumt auf.
Je nachdem wie man sich in Bloodborne entscheidet, bekommt man ihre Questlinie erst gar nicht zu sehen, muss SIE töten, oder kämpft Seite an Seite mit ihr gegen das zur Bedrohung gewordene Jäger-Pack. Ich empfehle ihren Anweisungen Folge zu leisten, denn sie hat Zugriff auf gewisse Spielmechanismen, die für einen Souls-Veteran unverzichtbar sind. Emotes, und zwar die coolen. Die einzige Art sich Mitspielern des Souls-Universums gegenüber auszudrücken. Mehr ist aber auch nicht nötig. Diese Rohform der Kommunikation, mittels stümperhafter Bewegungen sagt mehr als irgendein Mikrofon-Reingeschreie oder bedeutungsloses Chat-Geschwafel. Eine Reduzierung auf das Nötigste. Im Ko-op wird sich stets zu Beginn begrüßt – selbst im PvP – und ist der Boss, oder was auch immer eure Aufgabe war, erledigt, werden die Hände in die Luft geworfen und anschließend sich ordnungsgemäß verabschiedet. Eine Verhaltensetikette die von einem Souls-Spieler vorausgesetzt wird zu beherrschen, ansonsten kann man davon ausgehen einem Frischling oder einfach einem miesen Schwein ohne Benehmen, gegenüber zu stehen. Die Hilfeleistungen im Koop werden eingestellt oder imPvP Kampf wird zu unlauteren Methoden gegriffen. Naja, wie auch immer. Zurück zu Eileens Ausdrucksbewegungen, die es zu erlangen gilt. Denn mit folgenden Gesten wird man von ihr belohnt.
Eileen lehrt dem Spieler die Kunst der Anerkennung und Wertschätzung mittels Approval-Geste. Sie lehrt uns das Grenzen aufzeigen und zeigt uns Gesten, mit welchen wir eine Fassade der Unnahbarkeit errichten, wie wir uns selbst behaupten können, mittels „Shhh“- und „Haalt Stopp“-Geste. Doch keine Geste im ganzen Spiel kommt dem Begriff der Lässigkeit näher als die „Shake Off Cape“ Geste. Der zum Ausdruck gewordene Inbegriff des Swags.
Ihr Gesten-Game befindet sich also bereits auf sehr hohem Niveau, sie ist die Gründerin eines Jägerordens, welcher Jäger jagt. Und von ihrem Ausrüstungsset habe ich noch gar nicht angefangen. Ich rieche einen Swagcheck.
Pros:
- Motto-Outift: Die Krähe
- Flauschiges Federngewand
- Krähenschnabel-Maske erzeugt mystifizierende Wirkung
- Hut, denn Hut ist gut
- Geheime Identität
- mysteriös unheimliche Aura
Cons:
- Gestörtes Sprachverständnis durch Maske
- Gemindertes Sichtfeld durch Maske
- Erschwerte Nahrungsaufnahme durch Maske
- Erschwerte Geruchswahrnehmung durch Maske
- Fragliche Schutzwirkung der Maske
Wie immer nehme ich gerne weitere Pro/Con Vorschläge entgegen und ergänze entsprechend.
Irgendwer muss es tun, befreit von Selbstzwängen und eigenen Interessen, versucht die Krähe systematisch der Stadt aus ihrer Verdammung zu helfen. Es braucht einen starken Willen, um in Bloodborne nicht der Blutlust zu verfallen. Eileen hat ihr Leben der Jagd gewidmet. Der Säuberung Yharnams.
Ein gewisser bitterer Beigeschmack bleibt trotzdem. Handelt sie wirklich ausschließlich für das allgemeine Wohl, oder doch aus einer inneren versteckten Lust zu töten, ist sie vielleicht doch ihrer eigenen Art der Blutlust verfallen und nur auf der Suche nach einer Rechtfertigung für ihr Tun? Was verbirgt sich wirklich hinter der Maske? 7 von 10 Punkten.
swagkultur 