Media Monday #367 – Lobhudelei für Atlanta und Stichelei gegen The Walking Dead

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Hallo! Hiermit verkünde ich feierlich und bescheiden meine Teilnahme am großartigen Media Monday! Nach mehrfachem Erblicken von Beiträgen zu diesem Projekt vom guten Medien Journal habe ich mich dazu entschlossen, auch meinen Senf dazu beizutragen. Was genau passiert hier jetzt? Ich fülle einen vorgegebenen Lückentext aus, in dem meine Antworten stets kursiv geschrieben sind. Diese Tätigkeit hatte tatsächlich etwas sehr Befreiendes an sich. Wie ein Gespräch mit einem guten Freund, oder ein Selbstgespräch, oder Tagebuchschreiben, oder kacken gehen. Wobei ich mir beim Tagebuchschreiben nicht sicher bin, denn ich hatte nie eines.

1. Am liebsten schaue ich Filme ja ohne jegliches Vorwissen. Auch wenn dies nur selten funktioniert, ist die Überraschung bzw. Begeisterung über einen gelungenen Film hinterher umso größer. Jedoch läuft es meist eben doch auf einen prüfenden Blick auf den IMDB-Score oder der Sichtung einer zerstörerischen Kritik hinaus, um zu selektieren und sich gegebenenfalls auch Zeit zu sparen, sollte es sich um eine Pflaume handeln.

2. Und wenn mir dann ein Film so richtig gut gefallen hat, bin ich meist sehr gespannt darauf, was Kritiker des Vertrauens, Freunde und sämtliche weitere Stimmen dazu sagen werden/würden.

3. Das letzte Mal, dass ich ein Serienkonzept als absolut neuartig und unkonventionell empfunden habe, war bei Atlanta. Die Serie besitzt zwar auch einen typischen roten Faden, der sich durch alle Episoden zieht, so handelt es sich im Grunde um ein Trio, das versucht im Rapgame Fuß zu fassen, – den aufstrebenden Rapper Paperboy, dessen philosophierenden Sidekick Darius und Donald Glover, der den Cousin und Manager Paperboys Earnest verkörpert – jedoch schafft es die Serie viele unterschiedliche und für sich selbst stehende Episoden mit einer ebenfalls entsprechend großen Vielfalt an Themen durch den Alltag der Protagonisten darzustellen, ohne plump oder anstrengend zu wirken. Es werden mit Witz, Leichtigkeit und Verständnis gesellschaftliche Misstände sowie Missverständnisse aufgegriffen, sodass ein Binge der Serie unumgänglich wird. Must-Watch für jeden. Vor allem wird durch die Vielfalt garantiert für jeden was dabei sein. Der eben nicht monothematische Aufbau der Serie sowie der Fakt das teils sogar Nebencharakteren ganze Episoden gewidmet werden, machen die Serie für mich neuartig und unkonventionell.

4. Ich mag Chris Pratt ja, aber ihre/seine Rolle als Parkranger in Jurassic World konnte ich ihr/ihm absolut nicht abnehmen, weil er für mich nicht denselben Witz und Charme, wie in Guardians of the Galaxy oder Parks and Recreation vermitteln konnte. Obwohl die Rolle meines Erachtens genau dies versuchte zu erreichen. Liegt wahrscheinlich auch am Drehbuch, aber mir fiel hier gerade kein besseres Beispiel ein.

5. Angebliche „Fans“, deren verbale Hasstiraden schon in Richtung Mobbing gehen sind eben deswegen nur angebliche „Fans“. Man sollte generell nie in solche Muster verfallen, aber gerade als Fan sollte man doch genug Empathie besitzen um in der Lage zu sein, seine Kritik auf einer verständnisvolleren Basis auszudrücken.

6. Jüngst erst habe ich von dem Trubel um Andrew Lincolns Ausstieg aus The Walking Dead gelesen/erfahren und denke, dass somit jegliche Resthoffnung in die Menschlichkeit verloren gegangen ist. Während Rick und Carl in den Comics noch heute vorhanden sind und symbolisch für die Hoffnung und Möglichkeit des Überlebens in einem solchen Szenario stehen, reitet die Serie wohl schon seit Jahren auf den immerselben Schema herum und rotiert seine Charaktere ständig durch. Ja gut, ich hab‘ mittlerweile verstanden, dass eure Zombie-Apokalypse unerbittlich ist. Der wahre Feind ist der Mensch. Die Serie ist schon lange nicht mehr als eine Seifenoper, mit ernsthaft genommen eher harmlos herumschlürfenden Zombies. Wie konnte es bei einer solch hirnlosen Bedrohung überhaupt soweit kommen. Beinahe jeder Tod durch Zombiebiss gleicht einem Slapstick-Moment wird aber nicht als solcher inszeniert sondern bitterernst und macht auf Tränendrüse. Da kann ich aber nicht mitfühlen, wenn sich bei Drehbüchern so wenig Mühe gegeben wird und einzig auf Quantität produziert wird. Bevölkert die Welt aus The Walking Dead mal mit den Zombies aus Left 4 Dead, dann reden wir weiter. Aber was rede ich hier eigentlich, ich schaue schon seit langem nicht mehr aktiv mit und durch den Wegfall sämtlicher Figuren, an die ich noch hängen könnte, wird die Serie nur noch uninteressanter.

7. Zuletzt habe ich seit langem mal wieder Mein Nachbar Totoro gesehen und das war wunderschön , weil er einen mit Glückseligkeit erfüllt. Ein perfekter und liebevoller Film, für jede Altersgruppe, der es schafft so ziemlich jede Emotion abzugreifen.

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