Sarkasmus zählt wohl für viele als das Goto-Mittel einen intellektuellen Humor zu beweisen, dieser kann allerdings leicht in Richtung Zynismus schwingen. So treiben die Pfade des Sarkasmus oft in eine verbitterte Abwärtsspirale. Es ist wohl ein Drahtseilakt, sarkastische Texte in ein Feelgood Korsett zu pressen. Bei aller Lächerlichkeit immer noch das Positive zu sehen und sich nicht zur Schlechtlaunigkeit verleiten zu lassen. In ihrem Album „Loner“ gelingt es Caroline Rose ernste Themen zu verarbeiten und gleichzeitig den Spaß an der Sache nicht außer Acht zu lassen. Dies verkörpert sie auch in ihren dazugehörigen Musikvideos.
Soul No. 5 sollte eigentlich gar nicht existieren. Unzufrieden war sie mit den Lyrics, nicht mehr ihrem Stil entsprechend, zu ernst. Mehrere Versionen, Versuche, diesen Song ihren Maßstäben zufriedenstellend auf den Punkt zu bringen, sind dabei entstanden. Beim Fünften jedoch kam sie zum Entschluss den Song so wie er ist zu nehmen und einfach „the piss out of it“ zu taken, einfach Spaß zu haben und vielleicht auch einfach mal den Cringe, die Weirdness, zu zelebrieren und genau das in einem Musikvideo zu veranschaulichen. Mit dem Bonanzarad an der Strandpromenade Coney Islands entlang zu cruisen, sich entgegen jeglicher Modetrends einzukleiden und stabiles Schuhwerk, Crocs, zur Schau tragen. Die Peinlichkeit zelebrieren.
Jeannie Becomes A Mom handelt von einer ungeplanten Schwangerschaft und dem Gefühl die Zeit zu verlieren bzw. nicht genug Zeit zu haben, all seine Vorhaben, Ziele und Träume zu verwirklichen. Denn auf einen erfüllten Traum folgen zig neue. Ziele und Träume sind nichts Schlechtes, aber manchmal ist es vielleicht auch in Ordnung zufrieden mit dem zu sein was man bereits erlangt hat? „Even when you’re living in colour, no, the world don’t stop“. Die Welt hält für niemanden an.
Titelbild: ©New West Records
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