Diese Insel ist verflucht, sie ist der Schauplatz verdorbener Träume. Diese Insel ist ein Spielplatz, der verspricht für alle da zu sein, alle Wünsche erfüllen zu können, Innovationskräfte und Kreativität freisetzen zu können, doch sie versuchte uns in den Ruin zu treiben. Letztendlich handelte diese Insel niemals im Sinne der Grumpusse, sie verzehrte sie lediglich. Getarnt als idyllisches Märchenparadies. Doch was sich hier abspielt entzieht sich jeglicher menschlicher Vorstellungskraft, unserem Empfinden von Realität und Logik. Unser Sachverständnis wird auf den Kopf gestellt, vernunftbasiertes Urteilen und rationale Auffassungsgabe erübrigen sich hier. Naturgesetze und regelbasiertes Miteinander sind außer Kraft gesetzt. Wir sind vollkommen verloren. Aber wenigstens haben wir sie hier, diese Dinger, diese Bugsnax. Diese Verschmelzungen aus Insekten und Snacks, und Googly Eyes.

Wir blicken in den Abgrund des Wahnsinns, wenn wir diese Insel der Bugsnax‘ betreten. Es bedarf schon eine Menge Mut, eine unverrückbare Willenstärke und eine Prise gesunden Optimismus, um hier nicht direkt den Verstand zu verlieren. Die herkömmliche Welt, wie wir sie kennen ist in diesem Spiel nicht von Menschen, sondern von Grumpussen bevölkert – oder kurz: Grumps. Diese mögen sich von ihrem Erscheinungsbild stark vom Menschen unterscheiden, ähneln uns aber in ihren Bedürfnissen und Verhaltensweisen. Wir werden im Spiel in die Rolle eines oder einer Journalist:in versetzt und jagen dem Gerücht einer neu entdeckten und geheimnisumwitterten Insel nach, auf der sich bereits einige Grumps niedersetzten, um Forschungen nachzugehen. Jene Insel ist die Insel der Bugsnax.
Wir crashlanden auf der Insel und begegnen zunächst dem an seinen Hungerqualen erliegenden Bürgermeister Filbo. Von ihm erfahren wir von den Bugsnax und wie wir diese fangen, um sie schließlich an ihn zu verfüttern. Daraufhin begeben wir uns zur Siedlung der Grumps, die uns jedoch ziemlich verlassen erscheint. Der hoffnungslos optmistische Filbo bittet uns um Hilfe, die Dorfgemeinde wieder zueinander zu führen. Denn diese hatte sich zerstritten und treibt nun vereinzelt auf verschiedensten Stationen der Insel so dahin. Alle auf der Suche nach Bugsnax, auf zertrampelten Pfaden der Selbstverwirklichung, alle allein. Nun liegt es an uns die Grumps vom gemeinschaftlichen Leben zu überzeugen und nebenbei noch das ein oder andere beunruhigende Geheimnis der Insel aufzudecken.
Doch was trieb die Gemeinschaft aus Grumps überhaupt erst auseinander? Angefangen hatte die Zersplitterung der Gemeinde mit dem Verlassen von Elizabert, diese brach einst auf, um das Inselgeheimnis zu lüften und kehrte bislang nicht zurück. Darauf folgte ihre Freundin Eggabell, die ihr nachjagte und nun als verschollen gilt. So nahmen sich die Gemeinschaftsmitglieder:innen nach und nach Anlass sich aus individuellen Gründen und Antrieben zu trennen. Entweder aus Misstrauen zu anderen Grumps, fehlendem Sicherheitsgefühl oder um ihrer „Selbstverwirklichung“ nachzugehen und ungehemmtem Bugsnak-Konsum nachzugehen. Lediglich Filbo mit seinem unbändigen Weltverbesserungswillen verbleibt im Dorf, während alle anderen ihren Träumen nachjagen, oder zumindest glauben dem nachzujagen wovon sie träumen. An vielen der Grumps lässt sich der Drang nach mehr Freiheiten sowie unabhängig von der Gemeinschaft zu sein und dadurch frei von Konsequenzen und moralischen Urteilen zu sein, beobachten. Sie begeben sich auf die alleinige Sinnsuche, wollen eigenständig handeln, doch ziehen nicht in Betracht, dass sie sich gegenseitig helfen können und konnten sowie durch die Lastenverteilung eventuell noch mehr Freiheiten für sie als Individuen entstehen könnten als wenn jeder und jede für sich die Gesamtlast des Überlebenskampfes auf dieser unheilvollen Insel tragen müsste.
Jedenfalls kommen wir der Bitte Filbos nach und helfen ihnen wieder zueinander zu finden und schauen beim Aufbau einer wiedererstarkenden Gemeinschaft einer einst zersplitterten zu. Hierzu werden wir viele verschiedene dieser Bugsnax fangen, sammeln und verfüttern. Und dieses Verfüttern stellt sich schon bald als Body-Horror Erfahrung heraus. Der Konsum von Bugsnax kommt nicht nur mit bewusstseinserweiternden Nebeneffekten daher, auch die Physiognomie der Grumps verändert sich mit dem Verzehr rapide. Die körperlichen Verformungen nehmen sie nur allzu leichtfertig hin, die Erfahrung, der Geschmack, der hemmungslose Konsum ist ihnen jede Konsequenz wert. So kann aus einem einst gewöhnlichen bürgerlichen Grumpus, beim übermäßig unkontrollierten Verzehr verschiedenster Bugsnax, ein ästhetisch entstelltes Kuddelmuddel entstehen. Der Grumpus hinter der Snackfassade mag dann noch derselbe sein, doch die Auswirkungen auf Körper und Psyche sind nicht von der Hand zu weisen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unseren Forschungen auf dieser Insel weiter nachgehen. Um die Bugsnax und uns selbst besser zu verstehen. Zu verstehen, was sie so appetitlich macht, was Möglichkeiten zur Suchtbekämpfung- und Prävention sind und was ihre Bedeutung fernab des Genussmittelkonsums ist.
Die Grumps sahen in den Bugsnax die Lösung all ihrer Probleme. Sie flüchteten sich in den Konsumismus den sie ihnen anboten. Sahen in ihnen das Mittel zur Selbstverwirklichung. Doch infolgedessen begangen sie einen zivilisatorischen Rückschritt, die Fixierung auf ihren Hyperindividualismus trieb die Grumps auseinander und sie übersahen, dass ihre gemeinwohlorientierte Zusammenkunft ihnen möglicherweise auch mehr individuelle Freiheiten und Verwirklichungspotenziale einräumte. So konnten die Bugsnax ihren parasitären Befall unbeschwerter auf die vereinzelten Grumps durchführen. Denn im Interesse der Bugsnax liegt einzig die Mehrung, das Verschlingen von Allem. So liegt es am Ende an uns, an den Grumps selbst, sich gegenseitig zu helfen – nicht nur, wieder zu sich selbst zu finden, sondern auch weg von dieser Insel. Bevor wir uns im endlosen Apfelstrudel der Süßwarenabteilung verfangen. Bevor es über alles und jeden nur noch heißt „It’s Bugsnax! Oh-oo-oh!“